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Skatepark entsteht in Rodheim

Nutzer und Bürgermeister besprechen die Planung – im Sommer soll alles fertig sein

Seit langem plant die Stadt Rosbach einen neuen Skaterpark für die Jugendlichen in Rodheim. Nun ist es endlich so weit.

Rosbach. 
Besprechen den Neubau der Skateranlage: Bürgermeister Brechtel (links) mit Rodheimer Jugendlichen und der Jugendpflege. Foto: PrivatBesprechen den Neubau der Skateranlage: Bürgermeister Brechtel (links) mit Rodheimer Jugendlichen und der Jugendpflege. Foto: Privat
Die Skateranlage soll, wie Bürgermeister Detlef Brechtel (parteilos) mitteilt, im kommenden Jahr gebaut und den Jugendlichen bei einer Eröffnungsfeier zur Verfügung gestellt werden.

Damit eine moderne Anlage entsteht, die auch die Vorstellungen der Jugendlichen berücksichtigt und damit einen entsprechenden Spaßfaktor bietet, wurden die jungen Skater aus Rodheim und die städtische Jugendpflege von Anfang an in die Planungen eingebunden. Brechtel hatte die Skater gebeten, ihre Vorstellungen und Wünsche zu äußern, weil, wie er sagt, die Skater am besten wissen, wie eine solche Anlage gestaltet werden soll.

 

"Maniacs" geben Tipps

 

Als sehr vorteilhaft erwiesen sich die Hinweise und Anregungen von den "Maniacs". Die "Maniacs" sind ein Zusammenschluss von jugendlichen Skatern und BMX-Fahrern aus Rodheim, die in ihrer Freizeit Videos und Spots erstellen und sie auf ihrer Internetseite veröffentlichen. Die "Maniacs" treten auch bei Wettkämpfen an und messen ihr Können mit anderen Skatern.

Bürgermeister Brechtel hat die Jugendlichen zusammen mit der städtischen Jugendpflege in der vergangenen Woche zu einem gemeinsamen Gespräch eingeladen, um den Neubau der Anlage nochmals im Einzelnen zu erörtern."

"Als Ergebnis ist festzuhalten, dass über die Gestaltung der Anlage sowie über die einzelnen Skate-Elemente Einvernehmen erzielt werden konnte", berichtet Brechtel. "Wir haben im Haushalt 2012, der allerdings noch von der Stadtverordnetenversammlung gebilligt werden muss, insgesamt 70 000 Euro für die geplante Baumaßnahme berücksichtigt", sagt der Bürgermeister. "Jetzt geht es noch darum, den genauen Standort für die Anlage auszudeuten.

 

Lärm vermeiden

 

Um Lärmbelästigungen zu vermeiden bietet sich, so Brechtel, der hintere Bereich des ehemaligen Hartplatzes östlich der Erich-Kästner-Schule an. Der Vorschlag für den Standort, den Brechtel noch mit dem Ortsbeirat Rodheim abstimmen will, wurde von den Jugendlichen und der Jugendpflege uneingeschränkt begrüßt.

Nach Freigabe der Haushaltsmittel sollen die Bauarbeiten zügig begonnen werden. Sollte alles planmäßig laufen, kann die Skateranlage schon im Sommer 2012 von den Jugendlichen genutzt werden. fnp

 

Skater bereiten Verdruss

In Rodheim beschweren sich Anwohner über Freizeittreff vorm Bürgerhaus

Konflikte: Anwohnern sind nicht nur Vandalismus, sondern auch die Aktivitäten von jugendlichen Skateboardfahrern ein Dorn im Auge. Foto: Edelgard HalaczinskyKonflikte: Anwohnern sind nicht nur Vandalismus, sondern auch die Aktivitäten von jugendlichen Skateboardfahrern ein Dorn im Auge. Foto: Edelgard Halaczinsky

Von Edelgard Halaczinsky

Schon lange beschweren sich Anwohner des Rodheimer Bürgerhauses über Vandalismus durch Jugendliche und junge Erwachsene, über Lärm von Skatern, Fußballspielern und anderen Freiluft-Akteuren auf der ehemaligen Rollschuhbahn in ihrem Wohngebiet.

Rosbach. Von zum Teil morgens bis nicht selten spät in die Nacht gebe es Krach und Randale. Der schwarze Peter in der Angelegenheit wurde nun den „Rodheim Maniacs“ zugeschoben, einem aus etwa 15 Jugendlichen bestehenden Skateboard-Team. Die Gruppe, die auch Wettbewerbe der Wetterauer Skateboard Liga (WASL) fährt, wehrt sich gegen die Vorwürfe.

„Hiermit reichen wir Anwohner des Bürgerhauses öffentlich Beschwerde gegen die permanente Benutzung von Skatern des gesamten Bürgerhausplatzes einschließlich der Treppe ein“, heißt es in einem von 20 Personen unterschriebenen Brief an Magistrat und Ortsbeirat. Von Belagerungszuständen, Rücksichtslosigkeit und Sachbeschädigungen an parkenden Fahrzeugen oder Häusern ist weiter die Rede. Die Jugendlichen sind empört. „Jeder, der hier am Bürgerhaus Lärm macht und Vandalismus betreibt, wird uns zugezählt“, moniert Robin (20). Er kommt regelmäßig zum Training auf die vor über 40 Jahren eingerichtete, geteerte Fläche. „Eine andere Trainingsmöglichkeit haben wir ja nicht“, klagt er.

Seit einiger Zeit schränkt ein von der Stadt aufgestelltes Schild die Nutzungszeiten des Platzes ein. Nur von 7 bis 13 und von 15 bis 20 Uhr darf hier geskatet werden. „Eigentlich ist das Schild überflüssig, denn morgens sind wir in der Schule oder an der Uni und haben sowieso nur nachmittags Zeit zum Skaten. Zum Abendessen sind wir meist wieder zu Hause, und an den Wochenenden trainieren wir außerhalb“, meint Daniel Dittrich. Er ist der „Kopf“ der Maniacs.

Anwohner gibt Entwarnung

 


Ein Anwohner, der im Auftrag des Ortsbeirats die Nutzungszeiten des Skaterplatzes dokumentierte, stellte fest, dass die Kernzeiten des Skater-Betriebs zwischen 16 und 19 Uhr liegen, und dass an den Wochenenden in der Regel Ruhe herrsche. Auch übermäßige Verschmutzungen habe er nicht feststellen können.

Der Bürger bestätigt so die Darstellung der Maniacs. Otto Marquardt, der vis-à-vis wohnt, widerspricht. „Kommen Sie doch mal her und sehen Sie sich das an!“, fordert er. Tatsächlich umsäumen leere Getränkepackungen, Zigarettenschachteln sowie Bier- und Schnapsflaschen das Areal. Dazu jede Menge Plastiktüten vom benachbarten Supermarkt.

„Bis weit nach 11 Uhr wurde gestern Abend hier gegrölt und randaliert“, schimpft er. Nils, Robin, Eric und Sascha (alle zwischen 13 und 15 Jahre alt) sind gerade mit ihren Skateboards unter dem Arm auf der Bildfläche erschienen und ernten sofort vorwurfsvolle Blicke des älteren Herrn. Eric geht in die Defensive: „Das waren wir wirklich nicht“. Sein Gegenüber kontert: „Wenn ihr es nicht wart, dann waren es eben eure Freunde, die euch zuschauen“. Eine Behauptung, die keiner der Beschuldigten auf sich sitzen lassen will.

 

 

 

 

Skatepark Infos von 2010

Nach Beschwerden: Über Skateanlage am Sportzentrum wird nachgedacht

Rosbach-Rodheim v. d. H. (caj) »Wir lassen uns nicht verscheuchen«, sagt der zwölfjährige Eric vom Skateboard-Team »Maniacs«. Die »Maniacs«, das sind etwa 15 Rodheimer Jugendliche, die gerne skaten und mit ihren BMX-Rädern durch die Gegend fahren.
Sie würden lieber am Sportzentrum skaten: der 21-jährige Marcel Moritz und Mitfahrer Lukas (11). Dagegen hätten sicher auch die
Sie würden lieber am Sportzentrum skaten: der 21-jährige Marcel Moritz und Mitfahrer Lukas (11). Dagegen hätten sicher auch die Anwohner nichts, die sich schon mehrfach bei der Stadt über die »Lärmbelästigung« an der Rollschuhbahn am Bürgerhaus beschwert haben. (Foto: caj)
Beschwerden über die Lautstärke ihres Hobbys von den Anwohnern der Rollschuhbahn beim Bürgerhaus sind für die Skateboarder nichts Neues. Aktuell ist der Konflikt trotzdem: Ein von den Anwohnern verfasstes Beschwerdeschreiben über »Lärmbelästigung« und »nächtliche Ruhestörungen« durch die Skateboarder wurde in der jüngsten Ortsbeiratssitzung besprochen.

Zu den Forderungen der Anlieger gehören der »Rückbau der Anlage«, »die Nutzung der Rollschuhbahn durch kleine Kinder« und - für die Jugendlichen - der Bau eines Bolzplatzes sowie einer Skateranlage am Sportzentrum. Dem stimme auch Bürgermeister Detlef Brechtel zu. Allerdings mit Vorbehalt: »Wenn’s nach mir geht, gerne. Es muss aber auch finanziert werden.«

»Eine neue Skateranlage wäre das Beste für alle«, sagt der 21-jährige »Maniacs«-Gründer Marcel Moritz. Ohnehin fehle dem Team, das auch Wettbewerbe in der Wetterauer Amateur Skateboard Liga (WASL) fährt, ein gut ausgestatteter Skatepark, in dem sie sich angemessen auf Turniere vorbereiten könnten. Die Rollschuhbahn am Bürgerhaus sei zu klein. Um Skateboard-Tricks üben zu können, müssten die Jugendlichen ihre selbstgebauten Holz-Hindernisse mitbringen - und die sind natürlich entsprechend laut.

»Es gibt zwar Skateranlagen in Seulberg und Bad Homburg, aber das kostet uns immer Sprit- oder Bahngeld«, sagt Marcel Moritz. Eine Alternative zur Rollschuhbahn gebe es für die »Maniacs« im Moment nicht: »Wir waren schon an der Schule und am Marktplatz«, erzählt Eric. Erst seien sie vom Hausmeister weggeschickt worden, dann vom Bürgermeister persönlich.

Bis vor einigen Jahren stand hinter der Erich-Kästner-Schule eine Halfpipe, die aber von Vandalen zerstört worden sei. In einem Brief an den Bürgermeister habe Eric darum gebeten, die Halfpipe wieder aufbauen zu lassen. »Ich habe aber nie eine Antwort bekommen«, erzählt er.